Willkommen am Bertolt-Brecht-Gymnasium

Das Bertolt-Brecht-Gymnasium ist eine Schule mit offenen Ganztagsangeboten in Brandenburg an der Havel. Die Schule liegt im verkehrsgünstigen und ruhigen Stadtteil Nord. Sie wurde 1964 als polytechnische Oberschule Bertolt Brecht gegründet und nach der deutschen Wiedervereinigung ab 1991 als Gymnasium weitergeführt. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Brandenburger Theater am 10. Februar 1996 wurde unserer Schule erneut der Name Bertolt Brecht verliehen.

Wir eröffnen Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Stadtgebiet und den umliegenden Gemeinden die Möglichkeit, an unserer Schule die allgemeine Hochschulreife zu erwerben.

Es war kurz vor Zwölf

Es war kurz vor Zwölf

Leistungskurs Geschichte mitten im Kalten Krieg: Berlin-Zeitreise und der ungewöhnliche Blick hinter die Mauern des Cold War Museums.

23.Februar 2024, kurz nach neun, die Zeitreise beginnt…mit einer Zugfahrt des Leistungskurs Geschichte nach Berlin, in Begleitung von Frau Scholz und Herrn Tietz. Ausstieg ist der historische Bahnhof „Friedrichstraße“. Dank unserer frühen Ankunft in Berlin hatten wir sogar Zeit für Sightseeing. Dabei konnten wir den Reichstag, das Brandenburger Tor und das Holocaust-Denkmal kurz ansehen. Durch die begleitenden Lehrkräfte Frau Scholz und Herrn Tietz haben wir außerdem historische Zusatzinformationen erhalten. Um 12:00 Uhr begann dann unser Museumsbesuch.

Das Cold War Museum zählt zu den modernsten Museen in Berlin. Unter anderem deshalb gab es eine App, um die zahlreichen Exponate in Augmented Reality aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Für uns war dies eine völlig neue Art und Weise, ein Museum zu erleben. Uns, als Leistungskurs Geschichte verwirrte es zunächst einmal, dass die Inhalte nicht chronologisch aufgebaut waren, sondern nach Schwerpunkten. Diese waren u.a. Blockbildung, Spionage, die Bombe, Kubakrise, Weltall und Stellvertreterkriege. Es gab keine langen Texttafeln, sondern interaktive Bildschirme mit Fotos, Videos und Presseplakaten aus allen Abschnitten des Kalten Krieges. Diese Darstellungsform hat uns eine neue Sichtweise auf den Kalten Krieg vermittelt und die Entstehung der beiden konträren Machtblöcke greifbarer gemacht. Zuvor hatten wir uns bereits ausführlich mit dem Kalten Krieg beschäftigt, daher war es kein Neuland, das wir betraten. In Gruppenarbeit hatten wir uns unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, z. B. die Kuba-Krise im Oktober 1962. Zu diesem Thema gab es sogar eine eigene Abteilung im Museum. Dort wurde uns klar, wie gut wir im Vorfeld recherchiert hatten. Einiges in dieser Ausstellung war uns bereits bekannt, wie zum Beispiel die Geschichte von Offizier Wassili Archipow auf dem U-Boot B-59 der sowjetischen Marine, der einen Atomkrieg verhindert und somit den Dritten Weltkrieg abgewendet hat.

Ein interessanter Fakt, der uns so noch gar nicht klar geworden war, ist, dass die heutzutage allgegenwärtige „Hotline“ früher als „heißer Draht“ zwischen Moskau und dem Weißen Haus diente, um schnelle Informationen auszutauschen und potenzielle Missverständnisse zu vermeiden, die einen Atomkrieg auslösen könnten. Ebenso faszinierend war die Tatsache, dass die CIA versuchte, den Kommunismus durch den Einsatz von Drogen und Bewusstseinskontrollen zu bekämpfen.

Besonders zum Vietnamkrieg konnte man sich zusätzliche Informationen z.B. über verschiedene Operationen des Ostens und Westens aneignen, Dinge für die man Zuhause einige Zeit aufwenden müsste. Gleichzeitig faszinierend und erschreckend fanden wir die Operation Phoenix, in der amerikanische Soldaten versuchten Kämpfer der nordvietnamesischen Armee ausfindig zu machen und dabei, auch die Zivilbevölkerung, auf Verdacht töteten. Als Warnzeichen hinterließen die Soldaten Pik-Ass Karten bei den Opfern, was letztlich auch dazu führte, dass eine Spielkartenfirma extra für diesen Zweck Karten erstellte. Solche Informationen fanden wir äußerst bemerkenswert, aber auch erschreckend und es gab uns noch einen besseren Überblick über Schlüsselereignisse.

Wir lernten viele faszinierende Details über die Entwicklung und Auswirkungen von Atomwaffen während unseres Besuchs im Museum. Die verheerenden Auswirkungen der nuklearen Technologie wurden durch die ersten nuklearen Tests der USA und die nachfolgenden Tests auf den Marshallinseln in den 1950er Jahren deutlich. Die Geschichten von Hiroshima und Nagasaki, wo Tausende von Menschen sofort starben und viele weitere an den Folgen der Strahlung erkrankten, hinterließen einen tiefen Eindruck.

Die sowjetische Seite wurde ebenfalls untersucht, einschließlich ihres ersten erfolgreichen Atomtests im Jahr 1949 und ihrer eigenen Nukleardoktrin. Die sowjetische Strategie des „Allgemeinen Angriffs“ und später die „Etappenweise Handlung“ verdeutlichten die unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit atomaren Waffen und die ständige Gefahr eines nuklearen Konflikts.

Viele Exponate gab es zum Thema Spionage. Ausstellungsstücke, wie Kurzwellenempfänger, Schnellsendegerät, Miniaturkamera oder sogar Briefmarken bedruckt mit sowjetischen KGB-Spionen. Neben der Spionage war auch die Überwachung Teil des Kalten Kriegs, denn zu dieser Zeit versuchen die beiden Blöcke jeweils einen Vorteil gegenüber des anderen zu erarbeiten, was in einer bipolaren Welt nicht einfach war und dazu musste eben auch der Stand des jeweils anderen überwacht bzw. spioniert werden. Dazu waren Mikrofone getarnt als Füller oder Agentenkoffer ausgestellt.

Diese Zeitreise in verschiedene Zeitabschnitte des Kalten Kriegs zwischen 1945 und 1990 war definitiv spannend, doch hat uns, obwohl wir mit digitalen Geräten aufgewaschen sind, die Informationsaufbereitung nur durch Bildschirme doch überfordert. Unter anderem, weil die Exponate keine Beschriftungen hatten, sondern eben auch nur über QR-Codes einsehbar waren.

Spaß hatten wir trotzdem und können dieses Museum für Geschichtsinteressierte oder Hobby-Historiker empfehlen.

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