Am Dienstagnachmittag, den 03.12.2024, machten wir – 12 Schülerinnen und Schüler aus den beiden Politik-Leistungskursen der 11. Klassen – uns nach der Schule auf den Weg nach Berlin.
Der Grund, warum wir die zweistündige Reise mit dem Bus auf uns genommen haben, war eine Einladung zu einem Diskurs über den Neuen Wehrdienst, der vom Reservistenverband in der Landesvertretung Baden-Württembergs organisiert wurde. Wir waren teilweise sehr aufgeregt, denn schließlich würde sogar unser Verteidigungsminister Boris Pistorius anwesend sein, der im ersten Teil des Events unsere Fragen beantworten sollte. Doch was uns erwartete, ging über das hinaus, was wir uns vorgestellt hatten: Es wurde ein Abend voller spannender Diskussionen, ehrlicher Antworten und neuer Einsichten.
Bereits als wir den Veranstaltungsort betraten, merkten wir, dass dies kein gewöhnlicher Ausflug sein würde. Neben anderen Schülerinnen und Schülern aus Berlin und Brandenburg war der Saal zudem mit Verteidigungspolitikern, Jugendoffizieren, Reservisten und Experten gefüllt, die uns im zweiten Teil der Veranstaltung in einer Podiumsdiskussion unsere restlichen Fragen beantworteten. Mit dabei waren unter anderem Persönlichkeiten wie der Präsident des Reservistenverbands Prof. Dr. Patrick Sensburg, Staatssekretär a. D. Dr. Peter Tauber, Politikwissenschaftler Carlo Masala und Jugendoffizier Hauptmann David Matei.
In der Frage-und-Antwort-Runde mit Minister Pistorius wurden viele Schülerfragen beantwortet. Fragen wie: Warum wird der Wehrdienst wieder eingeführt? Was bringt er der jungen Generation? Und warum sind Männer verpflichtet, den neuen Fragebogen auszufüllen, Frauen aber nicht? fanden dabei Gehör. Der Minister erklärte uns, dass es ihm wichtig sei, dass der Wehrdienst jungen Menschen nicht nur militärische, sondern auch persönliche und berufliche Vorteile bringen soll. Er solle nicht einfach nur Zeit kosten, sondern einen echten Mehrwert bieten – zum Beispiel durch das Erlernen von Teamarbeit, Führungsqualitäten oder technischem Wissen.
Neben den konkreten Fragen zum Neuen Wehrdienst beschäftigten uns auch die geopolitische Lage und die Tatsache, dass Themen wie Krieg, Sicherheit und Verteidigung für uns immer relevanter werden. Angesprochene Themen wie der Krieg in der Ukraine und Cyberbedrohungen zeigten uns, wie komplex die Verteidigung heutzutage ist. Die Bundeswehr ist hier längst nicht nur auf klassische Verteidigung fokussiert, sondern auch in Bereichen wie Cyberabwehr aktiv, wie uns bei der Podiumsdiskussion deutlich wurde.
Am Ende des Abends waren wir uns einig, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Sie bot uns eine seltene Gelegenheit, Verteidigungspolitik hautnah miterleben zu dürfen und unsere Fragen direkt an die Verantwortlichen zu richten. Wir sind dankbar, dass wir Teil dieser Veranstaltung sein durften, und hoffen, dass es noch viele solcher Dialoge geben wird.