Vom 19. bis 20. November übernahmen rund 120 Schülerinnen und Schüler aus vier Schulen des Landes Brandenburg die Rolle von Politikern des Bundesrates. Die Teilnahme ist etwas ganz Besonderes, weil jedes Bundesland im Rahmen seiner Bundesratspräsidentschaft nur alle 16 Jahre an diesem Planspiel teilnehmen darf und lediglich vier Schulen im Land durch die Schulämter ausgewählt werden. Mit dabei waren auch 29 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Bertolt-Brecht-Gymnasiums.
In diesem detaillierten und realitätsnahen Planspiel mussten sich die „Jungpolitiker“ mit zwar fiktiven, aber durchaus relevanten Gesetzesvorschlägen auseinandersetzen. So sollten sie beispielsweise über die Einführung einer Klarnamenpflicht zur Bekämpfung von Hass und Hetze im Internet, über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum sowie über das Netzausbaubeschleunigungsgesetz abstimmen. In Kabinettssitzungen, Ausschüssen, Fraktions- und Plenarsitzungen feilten die Schülerinnen und Schüler an den Gesetzen – und das immer unter Zeitdruck. Anschließend mussten sie sich den Medien stellen und ihren Standpunkt erläutern. Dabei mussten sie sowohl die Position ihrer Partei berücksichtigen, als auch die Besonderheiten ihres Bundeslandes. „Die Komplexität des Planspiels nahmen unsere Schülerinnen und Schüler einerseits als herausfordernd und schwierig, andererseits aber auch als sehr realitätsnah wahr. Viele von ihnen gaben im Nachhinein an, dass sie nun ein besseres Verständnis für die Arbeit der Politiker hätten. Das ist natürlich ein großer Gewinn für unseren Politik-Unterricht.“, so die beiden Politik-Lehrer Patrick Zok und Dr. Marco Wagner, die die Schülergruppe nach Berlin begleiteten.
Selbst beim Mittagessen im Bundesrat oder abends im Berliner Meininger-Hostel wurde noch im ein oder anderen Gespräch über die Gesetze debattiert. Nach zwei Tagen mit rund 15 Stunden Planspiel im Bundesrat fanden zwar nicht alle Gesetzesvorschläge eine Mehrheit im Plenum, doch auch das gehört zur Politik. An dieser Stelle war die Zeit des Planspiels vorbei. In der Politik müssten diese Themen jetzt weiter bearbeitet und neue Mehrheiten gefunden werden.